Schutz vor häuslicher Gewalt - CDU-Kreistagsfraktion zu Gast in der Beratungsstelle von Frauen helfen Frauen e.V. Marburg

14.11.2017

Marburg, 26. Oktober 2017
Häusliche Gewalt ist keine Privatangelegenheit, sondern ein Verstoß gegen das Recht jedes Menschen auf körperliche Unversehrtheit. Das Gewaltschutzgesetz (seit 1.1.2002) stärkt Rechte gegenüber einen gewalttätige Partner oder Ehemann/-frau. Vor allem Frauen werden Opfer von Bedrohung und Misshandlung. Sie suchen Schutz für sich und ihre Kinder in Frauenhäusern und werden vertraulich und kostenlos von den Mitarbeiterinnen der Frauenberatungsstellen beraten.


Abgeordnete der CDU Kreistagsfraktion Marburg-Biedenkopf informierten sich in der Beratungsstelle von Frauen helfen Frauen e.V. Marburg über deren vielschichtigen Aufgaben in Beratung und im Frauenhaus selbst. Die beiden Mitarbeiterinnen Frau Bergelt und Frau König beantworteten die vielen Fragen umfassend.

Beraten werden Frauen aus allen Gesellschaftsschichten; in 2015 z.B. kamen 47% der Frauen aus der Stadt Marburg, 40% aus dem Landkreis, 13% aus anderen Teilen Hessens - im Frauenhaus wohnten 41% aus der Stadt Marburg, 45% aus dem Landkreis. Im Marburger Frauenhaus gibt es Zimmer für 20 Frauen und ihre Kinder plus 4 Notplätze; auf jeder Etage Bad und Gemeinschaftsküche, für alle im Haus gemeinsam 1 Wohnzimmer und Spielzimmer. Jährlich finden 100-110 Personen (hälftig Frauen, hälftig Kinder) eine sichere Zuflucht zwischen 1 Nacht und 1 Jahr. Die Frauen versorgen sich selbst, kaufen ein und kochen in den Gemeinschaftsküchen.

In früheren Jahren betrug im Marburger Frauenhaus das Verhältnis von Frauen mit und ohne Migrationshintergrund etwa 50:50, heute 2/3 mit Migrationshintergrund. In den letzten Jahren betrug der Betreuungsschlüssel 1:8, seit der Flüchtlingswelle 1:1, d.h. es gibt durch die sprachlichen Barrieren zusätzlich neue Herausforderungen; Dolmetscherinnen in Arabisch, Farsi etc. müssen eingesetzt und bezahlt werden. Finanziert werden die Beratungsstelle und das Frauenhaus durch das Land Hessen, die Stadt Marburg, den Landkreis Marburg-Biedenkopf und Spenden wie durch den Förderverein Frauen helfen Frauen Marburg e.V.

„Gewalt hat in einer Ehe oder Partnerschaft nichts zu suchen. Die Herausforderungen an Beratungsstelle und Frauenhaus sind größer geworden, die Kosten steigen ständig, aber die kommunalen Fördermittel sind kaum oder gar nicht gestiegen. Das haben wir in diesem Gespräch verstanden. Die anspruchsvolle Arbeit der Mitarbeiterinnen in beiden Einrichtungen und die Tatsache, dass sehr viele Frauen aus Städten und Gemeinden unseres Landkreises kommen, verdient ein stärkere finanzielle Unterstützung. Dafür werden wir uns als CDU Kreistagsfraktion bei der Haushaltsaufstellung einsetzen“, so Rose Marie Lecher und Manfred Vollmer (beide stellvertretende CDU Kreisfraktionsvorsitzende) abschließend.