„Ohmtalbahn-Studie kommt zu überraschend positiven Ergebnissen“

18.02.2022

Die Vorstudie zur Ohmtalbahn, die Anfang des Jahres vorgestellt wurde, kommt zu überraschenden Perspektiven für eine Reaktivierung. Zwar wird der sogenannte „Erwartungswert“, ab dem ein volkswirtschaftlicher Nutzen zu erwarten ist, um einen Punkt ganz knapp verfehlt, das Planungsbüro Ederlog, das die Studie durchgeführt hat, kommt aber zu der Prognose, dass bei einem integrierten Betriebskonzept, dass die Reaktivierung der Ohmtalbahn und eine ertüchtigte Vogelsbergbahn mit einem besseren Angebot verzahnt, fast sicher ein positiver Erwartungswert anzunehmen sei. Die Rahmenbedingungen dafür sind aktuell ausgesprochen günstig, unterstreicht der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow. „Im Rahmen des sogenannten Deutschlandtaktes sind ohnehin über 100 Millionen an Investitionen in die Vogelsbergbahn vorgesehen, um ein besseres Taktangebot zu realisieren“, erläutert er. Das mit der Ohmtalbahn zu verknüpfen sei hochspannend.

Zachow wirbt deswegen für eine ganzheitliche Betrachtung: „Wir brauchen das „Hessen-Y“, eine vertiefende Machbarkeitsstudie, die sowohl die Ertüchtigung der Vogelsbergbahn als auch die Reaktivierung der Ohmtalbahn sowie die Schaffung zusätzlicher Halte im Stadtgebiet Gießen und Fulda untersucht. Mit der Schaffung einer schnellen Ost-West-Verbindung durch Hessen sowohl von Gießen als auch von Marburg und Kirchhain nach Fulda könnte ein konkurrenzfähiges, attraktives Angebot zum Straßenverkehr geschaffen werden“, hebt Zachow hervor und verweist darauf, dass auch die Studie Fahrzeiten Marburg-Fulda von ca. 1.15 prognostiziert. „Schneller ist man in der Regel mit dem Auto auch nicht“. Zudem wies Zachow darauf hin, dass die Gemeinden in Marburg-Biedenkopf massiv von einem „Hessen-Y“ profitieren würden: „Schweinsberg, Rüdigheim, Amöneburg und Kirchhain, aber auch die nicht unmittelbar an der Nähe der Strecke gelegenen Orte wie Niederklein, Erfurtshausen und Mardorf würden massiv an Attraktivität gewinnen, weil plötzlich die Bahnreise nach Marburg weniger als 20 Minuten dauert und auch der Weg nach Alsfeld und Lauterbach fast nur noch eine halbe Stunde beträgt“. Verknüpft mit einem intelligenten Buskonzept z.B. für den Anschluss nach Stadtallendorf Kern-stadt oder „auf den Berg“ in Amöneburg, für das die Studie ebenfalls Anregungen liefert, könnte ein echter Gewinn für den öffentlichen Personennahverkehr in Marburg-Biedenkopf und Mittelhessen erzielt werden.
Gleichwohl gebe es natürlich noch eine Reihe von Herausforderungen und fachlichen Fragen zu klären. 

Als nächster Schritte wäre eine vertiefte Machbarkeitsstudie anzustreben und nach dem sehr positiven Stimmungsbild insbesondere in den Marburg-Biedenkopfer Städten als auch im Vogelsberg hält Zachow es für realistisch, dass es gelingt, Land und Verkehrsverbünde zu überzeugen, gemeinsam mit den Landkreisen eine vertiefte Untersuchung zum „Hessen-Y“ zeitnah auf den Weg zu bringen.

„Einmal mehr ist Marian Zachow treibende Kraft bei einem hessenweit relevanten bahnpoliti-schen Thema, gemeinsam mit den Kollegen aus dem Vogelsberg. Hier zeigt sich: die CDU handelt in Sachen nachhaltiger Mobilität“, unterstreicht Fraktionschef Werner Waßmuth.