Blick zurück - Blick nach vorn

08.06.2017

Im Rahmen der Klausurtagung der Kreistagsfraktion zog der Erste Kreisbeigeordnete Ma-rian Zachow auch eine Zwischenbilanz seiner bisherigen Arbeit. Anknüpfend an ein Strategiepapier, das er im Frühjahr 2015 der Fraktion vorgestellt hat, berichtete er nun, wie weit diese Strategie umgesetzt werden konnte. Dabei stand ein "Ampelsystem" aus Rot, Grün und Gelb für den Realisierungsstand der Projekte. "So viel Grün und Gelb ist für die CDU sicher ungewöhnlich - aber wir freuen uns, dass Rot ganz selten vorkommt", hob Fraktionschef Waßmuth seine Zufriedenheit über das von CDU-Fraktion und dem Ersten Kreis-beigeordneten in dieser Zeit gemeinsam Erreichte hervor. "Für uns ist es klar, dass wir mit konstruktiver und strategisch fundierter Arbeit an der Sache arbeiten und statt lauter politischer Effekthascherei ein klares Ziel für unseren Landkreis verfolgen.“

Als oberstes strategisches Ziel legte Zachow dar, dass es darum gehen müsse, die besten Köpfe in unserem Landkreis zu bilden, zu aktivieren, für ein Bleiben in unserer Region oder sogar für das Leben in unserer Region zu begeistern. Deswegen zeigte er sich erfreut, welche Fortschritte in diesem Bereich erreicht werden konnten. "In beispielhafter Zusammenarbeit mit Universität, Kammern und vielen anderen Akteuren haben wir eine wegweisende Kampagne „Deine Karriere in unserer Region“ gestartet, um Absolventen zu halten", so Zachow. Aber nicht nur dort stünden die Ampeln auf Grün: Erfreut zeigte er sich auch, dass es gelungen sei, das bundesweite Projekt "Bildung integriert" in den Landkreis Marburg-Biedenkopf zu holen. "Hier geht es darum, Schluss zu machen mit dem Schubladendenken in der Bildung. Über die Grenzen von verschiedenen Zuständigkeiten soll versucht werden, ein ganzheitliches Denken zu realisieren. Bildung von morgen heißt, dass nicht mehr unterschieden wird, zwischen Sozialer Bildung, Sozialer Förderung, Schulischer Bildung, Hochschule, Berufsqualifikation, Weiterbildung, Erwachsenen - und Seniorenbildung, sondern dass „Bildung aus einem Guss“ gleichsam von 0-99 gedacht wird", so Zachow.

Und damit Bildung aus einem Guss gelingen könne, sei auch im Schulbau seit 2014 noch mal massiv investiert worden. Als großen Erfolg im Ringen um die besten Köpfe wertete Zachow aber auch, dass die vom Kreisjobcenter gestarteten Projekte für Langzeitarbeitslose - insbesondere für Langzeitarbeitslose mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen - voll eingeschlagen hätten.  "Wir konnten unsere Zahlen bei der Integration von Langzeitarbeitslosen durch mehrere Projekte noch mal erheblich steigern - und liegen damit weit über dem Bundes- und Landesdurchschnitt“, so Zachow.

Stärkung des ländlichen Raumes

Weiteres strategisches Ziel sei die Stärkung der Attraktivität des ländlichen Raumes. Auch hier zeigte sich die Fraktion zufrieden, dass Zachows Ampeln weitgehend auf Grün stünden: So etwa stünde das für die Vitalität der Ortskerne so elementare Projekt der Denkmalagentur kurz vor dem Start, beim Thema "Bürgerbusse" sei der Landkreis Marburg-Biedenkopf durch seinen "Runden Tisch Bürgerbusse" mittlerweile ebenso hessenweit  vorbildlich wie in Sachen Nahverkehr. Innovative Ideen - z.B. Mobilitätsberater oder Konzepte für kleine Bahnhaltepunkte im ländlichen Raum – könnten entwickelt werden.

"Entscheidend für die Attraktivität des ländli-chen Raumes ist aber auch, dass wir nicht nur ein starkes Zentrum haben, sondern viele starke, mittlere Zentren", unterstreicht Marian Zachow. Deswegen freut es ihn, dass er auch bei der Stärkung von Biedenkopf und Stadtallendorf einiges erreichen konnte: "In Biedenkopf geht der Wissens- und Wirtschaftscampus Hinterland pünktlich und im Kostenplan an den Start, in Stadtallendorf gelingt es, die Aktivitäten des Kreises in der Stadtmitte zu bündeln und den Verwaltungsstandort Stadtallendorf aufzuwerten. Das ist ein Gewinn für die Region, ebenso wie der IC-Halt in Stadtallendorf, für den Zachow gemeinsam mit dem Bundestagsabgeordneten Dr. Stefan Heck und der heimischen Wirtschaft erfolgreich gekämpft hat.

Integration von Flüchtlingen

Nicht zu verkennen sei aber überdies, dass all diese wichtigen Etappenerfolge gelungen seien mit der gleichzeitigen, fast historische Aufgabe der Integration von über 3000 Flüchtlingen. "Dabei hat es sich bewährt, dass wir konsequent auf dezentrale Unterbringung gesetzt haben.“ Und während andernorts Kreis und Kommunen gestritten hätten, sei in Marburg-Biedenkopf zwischen Städten und Gemeinden und dem Landkreis eng und vertrauensvoll kooperiert worden. Aber auch inhaltlich hätten Akzente gesetzt werden können: Während man noch vor drei Jahren für das Motto "Dorf statt draußen" und die Unterbringung selbst in kleinen Ortschaften belächelt hatte, habe sich längst gezeigt, wie groß die Integrationskraft kleiner Dörfer sei: Das Modell Marburg-Biedenkopf werde mittlerweile national wie international beachtet, so der Erste Kreisbeigeordnete weiter.

Weiterentwicklung der Schul- und Bildungslandschaft

Neben dem Blick zurück warf Zachow auch den Blick nach vorn: Er machte seine Vorstellungen deutlich, dass es nach erfolgreichem Abschluss des energetischen Sanierungsprogrammes in der zweiten Jahreshälfte eine weitere, nachhaltige Strategie für die Weiterentwicklung der Schul- und Bildungslandschaft auf den Weg gebracht werden müsse. Sein Büroleiter Jan-Eric Walb stellte der Fraktion Ideen und Strategien zur Weiterentwicklung der Wirtschaftsförderung im Landkreis vor: "Auf Grundlage des bisher Erreichten muss es darum gehen, die Wirtschaftsförderung zu stärken, damit Marburg-Biedenkopf im Wettbewerb der Regionen stark und zukunftsfähig aufgestellt ist".