Besuch des AK Wirtschaft bei der Kreishandwerkerschaft Marburg 19.05.2022

25.05.2022

Die Delegation des Arbeitskreises unserer Fraktion wurde von Kreishandwerksmeister Hartmut Pfeiffer und Geschäftsführer Meinhard Moog begrüßt. Zunächst gaben uns die beiden Vertreter einen Einblick in die Arbeit der Kreishandwerkerschaft. Die Kreishandwerkerschaft ist in erster Linie ein Dienstleister mit umfangreichem Serviceangebot für seine Mitglieder. Dazu zählt beispielsweise eine Beratung zu verschiedenen Themenbereichen. Des Weiteren vertritt die Kreishandwerkerschaft die Interessen seiner Mitglieder, die freiwillig der Kreishandwerkerschaft beitreten können.

Nach einer kurzen Vorstellung widmete sich die Besuchergruppe aber ihrem eigentlichen Anliegen. „Wir sind heute hier, um zu erfahren, wo der Schuh drückt und wie wir auf kommunaler Ebene noch besser unterstützen können“, so der Arbeitskreisleiter Dominic Diessner. Am meisten drückt die Kreishandwerkerschaft der Kinderschuh, denn neuen Nachwuchs für eine Ausbildung zu finden fällt immer schwerer. Die Nachwuchswerbung nehme seit Jahren einen immer größeren Anteil der Arbeit der Kreishandwerkerschaft ein. Dennoch gebe es einen kontinuierlichen Rückgang an neuen Azubis, die eine Ausbildung beginnen. Dabei seien neue Auszubildende essenziell für die Handwerksunternehmen. Denn die Hauptmotivation für das Anbieten eines Ausbildungsplatzes sei die Rekrutierung neuer Fachkräfte. Und das kostet die Ausbildungsbetriebe zwischen 30 und 40 Tausend Euro pro Ausbildung.

Die Kreishandwerkerschaft versucht mit verschiedenen Veranstaltungen Jugendliche und junge Erwachsene für eine Ausbildung im Handwerk zu begeistern. So findet dieses Jahr erneut die Aktionswoche Handwerk statt. Jedoch nehmen nicht alle Schulen die Angebote der Kreishandwerkerschaft war. Hier erhofft man sich ein größeres Engagement von Lehrern und Eltern, um den Schülern einen Einblick ins Handwerk zu ermöglichen.

Ein großer Wunsch der Kreishandwerkerschaft, der an uns herangetragen wurde, ist die Verankerung der Nachwuchswerbung in der neugegründeten Wirtschaftsförderungsgesellschaft. Hier kann man sich unter anderem einen Ausbildungslotsen vorstellen, der interessierte Schüler berät und zum Beispiel mit diesen Handwerksbetrieben besucht. Des Weiteren erhofft man sich mehr materielle und ideelle Unterstützung bei der Aktionswoche Handwerk, um mehr Schulen zur Teilnahme zu bewegen.

Aber auch ein besonderes Anliegen wurde an unsere Landtagsabgeordneten herangetragen. Denn der Kreishandwerkerschaft liegt die Sicherung der Berufsschulstandorte besonders am Herzen. Hier wünscht man sich, dass auch bei schwankenden Klassengrößen in den verschiedenen Lehrjahren die Azubis vor Ort in die Berufsschule gehen können. „Wenn wir unsere Azubis nach Weilburg oder Frankfurt schicken müssten, dann wird das Interesse für diese Lehrberufe gegen Null gehen“, erklärt Meinhard Moog.
„Unsere Fraktion hat natürlich eine Vorstellung davon, welche Themen unsere Unternehmen und Handwerker aktuell bewegen. Aber es ist von großer Wichtigkeit, von anderer Stelle auch einmal andere Sichtweisen und Einblicke zu erhalten.“ Mit diesen Worten ging ein erfolgreicher Besuch bei der Kreishandwerkerschaft zu Ende.