Am 20. Januar stand ein zweiter Informations-Besuch bei der Integral gGmbH durch den Arbeitskreis an. Der Besuch stand nicht nur im Kontext des Betriebs Fahrzeugaufbereitung, sondern auch im Überblick des Gesamtunternehmens.

Die Integral gGmbH betreibt seit 2017 den Betrieb Fahrzeugaufbereitung. In Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer und der Agentur für Arbeit wurde der Ausbildungsgang Fachpraktiker für Fahrzeugpflege initiiert. Das Angebot richtet sich an junge Erwachsene mit unterschiedlichen Benachteiligungen und einem damit verbundenen schweren Zugang zum Arbeitsmarkt. Neben der fachlichen Ausbildungsleitung durch eine Kfz-Meisterin werden die Auszubildenden durch pädagogische Fachkräfte betreut. Seit dem ersten Ausbildungsjahrgang konnten alle Teilnehmer die Ausbildung erfolgreich abschließen und über 80 Prozent haben anschließend eine Anstellung bei Autohäusern gefunden. Der Geschäftsführer der Integral gGmbH Helge Micklitz merkte an, dass es durchaus auch Skepsis in der heimischen Automobil-Industrie gab, als man den Ausbildungsgang eröffnete. Die Skepsis ist aber vollkommen gewichen und hat sich in eine hohe Nachfrage nach den Auszubildenden und Kooperationen gewandelt. Anschließend wurde die Besuchergruppe durch den Betrieb geführt. Nach einer kurzen Vorführung einzelner Spezialgeräte und Gesprächen mit den Auszubildenden erhielten die Teilnehmer einen Überblick über das Gesamtunternehmen.

Als gemeinnützige Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft in kommunaler Trägerschaft betreibt die Integral gGmbH im gesamten Kreisgebiet 6 Betriebe und 10 Projekte an 10 Standorten mit rund 200 Beschäftigten und über 330 Teilnehmern. Zu den Betrieben zählen:

-Recyclinghof (+Datenträgervernichtung & Schilderprägestelle)

-Garten- und Landschaftsbau (+Brennholz-Lieferung)

- Fahrzeugaufbereitung

- Schulservice

- Schulmilch-Lieferservice

- Digitale-Dienste

Die neueren Mitglieder der Fraktion verbanden mit Integral meist nur den Betrieb Schulservice und waren sichtlich überrascht, wie vielfältig das Tätigkeitsfeld der Gesellschaft ist. Nach der Präsentation des Gesamtunternehmens führte die Diskussion auch auf diesen Betrieb hin. Herr Micklitz erklärte, dass dies ohne Zweifel das Sorgenkind von Integral sei. Insbesondere die jüngsten Entwicklungen bieten Anlass zur größten Sorge. Der Arbeitsmarkt im Bereich der Gastronomie sei ohnehin leer gefegt, die Inflation im Lebensmittelbereich beträgt teilweise bis zu über 30 Prozent und der Umsatz in den Schulen ist von 2019 zu 2021 auf 40 Prozent gesunken, bei nahe zu gleichgebliebenen Kosten. Darüber hinaus hätten die verschiedenen Bäckereien die Belieferung der Schulstandorte aus Renditeüberlegungen beendet und eine eigens organisierte Belieferung sei vielerorts notwendig geworden. Diesen Negativentwicklungen stünden einem gleichbleibenden Mittagsessenspreis von 3,50 € seit 2012 entgegen. Die Besuchergruppe war sich einig, dass hier dringender Gestaltungsbedarf besteht und eine Fraktionssitzung zu diesem Thema stattfinden sollte. „Bei unserem zweiten Besuch ist mir bewusst geworden, wie viele Facetten und Berührungspunkte Integral tatsächlich hat. Beim Informationstermin in Cappel haben wir die Verzahnung zum Bereich Umwelt erleben können und heute hat sich auch die Verbindung zur kommunalen Schulpolitik gezeigt. Darum freut es mich umso mehr, dass wir Sie heute besuchen durften“, so der Arbeitskreisleiter Dominic-K. Diessner zum gelungenen Abschluss des Besuchs.