Energiewende weiter gestalten

08.11.2022

In der Kreistagssitzung vom 30.09.2022 wurden aufgrund des gemeinsamen Änderungsantrages von CDU, SPD, Klimaliste, Bünd-nis90/Die Grünen, Die Linke und des Einzelabgeordneten Lerche folgende Punkte für die weitere Gestaltung einer Energiewende im Landkreis Marburg-Biedenkopf beschlossen:

1. Stärkung der Energiegenossenschaft Marburg-Biedenkopf
2. Schaffung von Konzepten für Photovoltaikanlagen auf bestehenden und neu geplanten Parkplätzen sowie weiteren Flächen
3. Schaffung von aufgeständerten PV-Modulen auf Teilen der Schulhofflächen an Schulstandorten ohne Photovoltaik-Dachflächen
4. Prüfung der Aufstellung von Kleinwindanlagen an Schulen
5. Konzepterstellung für Agrivoltaik auf landwirtschaftlichen Flächen, durch die eine weitere landwirtschaftliche Nutzung der Flächen möglich bleibt
6. Entwicklung von Konzepten für Mieterstrommodelle auf Mehrfamilienhäusern
7. Förderung von Machbarkeitsstudien und Konzepten für Erneuerbare Energien Projekte.

An die Kommunen wird appelliert, ihre rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen, um finanzielle Beteiligungsmöglichkeiten der Bürgerschaft für neue Anlagen zur regenerativen Energieerzeugung zu schaffen.

Infolge der schweren Energiekrise appelliert der Kreistag zudem an das Land, rechtliche Möglichkeiten zu schaffen, dass Kommunen im Rahmen ihrer kommunalen Selbstverwaltung grundsätzlich in der Lage sind, Gebäudeeigentümer bei Neubau sowie beispielsweise im Bestand bei Dämmung von Dachflächen und Heizungserneuerung soweit dies zumutbar ist, zur Nutzung regenerativer Energien zu verpflichten.

Bürgermeister a.D. Peter Hartmann verdeutlichte hierbei für die CDU-Fraktion, dass bei Prüfung der Zumutbarkeit und der damit verbundenen Abwägung der gegenseitigen Interessen, die Grundrechte der betroffenen Gebäudeeigentümer gewahrt bleiben müssen. „Da sich regenerativ erzeugte Energie aus dem Netz im Vergleich zu den Energieträgern Kohle, Öl und Gas in großen Mengen bislang nur bedingt speichern lässt, muss beim weiteren Ausbau ein besonderes Augenmerk auf die Entwicklung von Speichertechnologien gesetzt werden, um so, so die Hoffnung und das Bestreben der CDU-Fraktion, künftige Energiekrisen zu verhindern“, so Hartmann abschließend.