Resolutionsantrag zum Ausbaustopp für Windkraft abgelehnt

09.02.2023

Zur letzten Sitzung des Kreistages lag ein Resolutionsantrag der AfD-Fraktion mit dem Ziel vor, bei allen verantwortlichen politischen Ebenen dafür einzutreten, den weiteren Ausbau von Windkraftanlagen im Landkreis Marburg-Biedenkopf zu stoppen. Begründet wurde der Antrag damit, dass durch den weiteren Ausbau der Windenergie das Risiko eines Blackouts steigen würde. Weiterhin wurden die von Windrädern ausgehenden Emissionen durch Schwefelhexafluorid als umweltschädlich kritisiert.

Schwefelhexafluorid (SF6) ist ein ungiftiges, reaktionsträges Isolier- und Löschgas. Es wird beispielsweise eingesetzt als Isoliermittel in elektrischen Anlagen, für die Herstellung von Halbleitern und als Ultraschallkontrastmittel bei medizinischen Untersuchungen. Eine Windkraftanlage wird durch SF6 nicht zum Klimakiller, wobei unbestritten ist, dass es sich um ein sehr starkes Treibhausgas handelt. Es muss daher auch von zertifiziertem Personal wiedergewonnen werden, um dessen Recycling, Aufarbeitung oder Zerstörung sicherzustellen. Die hohe Schädlichkeit von SF6 ist also erkannt und daher ist das Gas bereits weitgehend in der EU verboten, mit den eingangs genannten Ausnahmen, die es aktuell auch noch bedarf.

Das am weiteren Ausbau von regernativer Energie und somit von Windkraft, auch bei uns im Landkreis, kein Weg vorbeiführt, zeigt uns die aktuelle Energiekrise, welche durch die Abhängigkeit von russischem Gas entstanden ist. Bürgermeister a. D. Peter Hartmann verdeutlichte in seiner für die CDU-Fraktion vorgetragenen Begründung für die Ablehnung des Antrages erneut, dass es jetzt und für die Zukunft gilt – eine autarke Energiesicherheit im eigenen Land herzustellen.
Hierzu bedürfe es in der gegenwärtigen Situation neben dem erforderlichen Weiterbetrieb von Atomkraftwerken auch der Windkraft als einen wichtigen Baustein.
Es muss aber dringend eine besondere Aufmerksamkeit in die rasche Entwicklung von Speichertechnologien gesetzt werden, da sich regenerativ erzeugte Energie aus dem Netz anders als Kohle, Öl und Gas bislang nur bedingt speichern lässt.


Der Resolutionsantrag wurde letztlich durch den Kreistag abgelehnt.